Eins der tollsten Dinge, die ich als Mutter getan habe, war das dokumentarische-Familienfotografie-Shooting mit Simona Dietiker. Simona ist Familienfotografin und meine Weggefährtin seit es „Chez Mama Poule“ gibt. Wir lernten uns in der Plaudergruppe Stillen Schweiz kennen. Ich habe grosse Achtung vor Simonas Talent, ihrer eindrücklichen und rohen Bildsprache sowie ihrem Blick für die kleinen und wesentlichen Dinge des Familienlebens.

Das war jetzt eine nicht ganz repräsentative Auswahl der Bilder. Es sind jeweils Bilder auf denen man unsere Kinder nicht gut erkennt, um ihre Privatsphäre zu schützen : )

Die Geschichte der dokumentarischen Familienfotografie

Simonas Stil nennt sich dokumentarische Familienfotografie. Das ist mir persönlich viel näher als z.B. die (in meinen Augen oftmals auch sehr gelungene) Lifestyle-Fotografie. Was mir besonders gefällt: Im Gegensatz zur Lifestyle-Fotografie wird in der dokumentarischen Fotografie nichts inszeniert. Die dokumentarischen Familienfotografinnen bitten die Familien nicht ins Studio und geben auch zu Hause keine Anleitungen. Sie verstehen sich vielmehr als stille Beobachterinnen und verbringen einen halben bis mehrere Tage mitten in der Familie. Es werden also keine Stofftiere über das Objektiv gehalten, um die Kinder zum Lachen zu bringen. Die Protagonisten müssen weder gestellt lächeln, noch die Küche aufräumen, noch die passenden Kleider rechtzeitig waschen. Und dennoch entstehen hochwertige, ästhetische Bilder. Bilder, die bunt sowie chaotisch sind und hautnah am echten Leben erzählen. Bilder, die Familien mit all ihren Facetten zeigen – alberne Grimassen, müde Eltern und verschmierte Schokoladenmünder inklusive. Geleitet wir die Fotografen-Community durch die Documentary Family Photographers Worldwide (DFP).

Dokumentarische Familienfotografie: Bilder im Gang
Bilder im Flur: Nach Hause kommen und erstmal lächeln

Dokumentarische Familienfotografie: Meine Erfahrungen

Und so begleitete uns Simona einfach durch einen Sonntag. Wir holten sie morgen früh bei uns am Bahnhof ab. Die Kinder fanden sofort einen Draht zu ihr und fühlten sich sichtlich wohl. Was natürlich purer Zufall sein kann oder aber tatsächlich an Simonas ruhiger und liebevoller Ausstrahlung liegt. Und obwohl ich selber nicht gerne fotografiert werde – ich stehe lieber hinter als vor der Kamera – war dieser Foto-Sonntag für mich super entspannt. Wir hatten Zeit einfach wir zu sein. Von Simona kamen wirklich null Anleitungen und manchmal vergassen wir tatsächlich, dass sie da war: So entstanden echte und stylische Bilder.

Einige Zeit später schickte uns Simona den Zugang zu unserer Onlinegallerie. Der Moment als ich unsere Bilder sah, dieser fotografische „Blick von aussen“ war für mich – ohne Witz – therapeutisch. Erstens, weil es das gefühlt zweite Mal war, dass ich uns zu viert auf einem Bild sah. Und zweitens, weil mir diese wundervollen Bilder unserer Familie zeigten, wie unfassbar toll, kostbar und wundervoll unsere Familie eigentlich ist. Auch wenn ich mich jetzt als ein furchtbarer Mensch oute: Diese Erkenntnis geht in einem Alltag als junge, gestresste und übermüdete Mutter leider oft verloren. Es wurde mir nochmal bewusst, dass es sich lohnt, um diese Familie zu kämpfen und unsere Beziehungen untereinander zu schützen und zu pflegen.

Das ist wohl das Wichtigste was man Kindern auf ihrer Reise durchs Leben mitgeben kann: Gute Erinnerungen. Ildiko von Kürthy

Ein halbes Jahr später hingen dann die Bilder endlich in unserem Flur. Die Gallerie einigermassen gerade aufzuhängen, hat mich gut einen Tag gekostet. (Der beste Tipp aus zahlreichen You-Tube-Tutorials: Die Bilder zuerst auf dem Boden auslegen.) Doch seit Simonas Bilder in unserer Wohnung hängen, wird mir immer wieder bewusst, welches Glück wir haben. Und dass es sich lohnt, um diese Familie zu kämpfen, die Beziehungen zu schützen und zu pflegen. Es sind wie kleine Reminder, die mir helfen täglich dankbar zu sein. Und die mir helfen, gelassener zu reagieren, wenn die Kinder einmal mehr ein riesiges Chaos im Flur hinterlassen haben oder wenn mein Lieblingsmensch (a.k.a. Ehemann) mich mal wieder auf die Palme bringt.

Dokumentarische Familienfotografie: Bilder im Flur

Die Kosten einer dokumentarischen Fotosession

Ganz ehrlich: Hätte mich Simona nicht von sich aus angefragt und mir einen Rabatt gegeben, ich hätte wohl nie im Leben so viel Geld für Familienbilder ausgegeben. Und dennoch schreibe ich diesen Artikel für euch und lege euch sehr ans Herz so ein Shooting bei Simona zu buchen. Denn ich bin mittlerweile weiser was das angeht und sehe ein, dass sich jeder Rappen dafür gelohnt hätte. Ausserdem: Simona bietet ihre Shootings für eine begrenzte Zeit zu einem halben Preis an: Aktion ansehen. Bald ist ja Muttertag, wie wäre es mit einem Geschenk an sich selbst? Vielleicht zum Muttertag, Geburtstag und Weihnachten zusammen?

Wenn ihr nicht aus der Schweiz seid, bucht einfach bei einem dokumentarischen Fotografen in eurer Nähe, einen Überblick findet ihr hier. Und wenn keiner in der Nähe ist, bucht euch von mir aus halt einen Lifestylefotografen! ;- ) Oder macht selber Bilder eurer Familie, hängt sie auf, feiert euch. Gerade ausgedruckt und aufgehängt sind die Bilder ein schöner Kontrast zu der gefühlter Million Schnappschüssen auf unseren Smartphones. Gute Erinnerungen stärken die Familienresilienz. Sie sind mein wertvollster Besitz, etwas das ich als erstes aus einem brennenden Haus retten wollen würde. Und sie machen gute Laune: Jedesmal wenn ich nach Hause komme und unsere Fotos im Flur sehe, muss ich lächeln.

Seit 2020 findet ihr auf chezmamapoule.com keine bezahlte Werbung mehr, entsprechend ist dieser Beitrag „unbezahlte Werbung“ in eigener Sache für chezmamapoule.com-Fotografin Simona Dietiker.

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