Slow Christmas: Womit den Adventskalender füllen? (inkl. Druckvorlage)

Gemeinsam, achtsam und langsam. So meine Vision von diesjähriger Weihnachtszeit. Wir trotzen der Geschenkeflut und Terminhektik, fokussieren lieber auf viel Zeit mit Familie und Freunden. Über unsere „Slow Christmas“ und womit den Adventskalender füllen. 

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Bei uns hängt seit gestern der Adventskalender! Warum so früh? Weil wir den November dazu nutzen wollen, ihn langsam und gemeinsam zu füllen. Die Kinder machen natürlich auch mit. Und denken sich aus, für wen und was sie in die Säckchen stecken könnten. Richtig, wir haben einen einzigen Kalender für die ganze Familie. Das ist praktisch, müssen wir so viel weniger Geschenke für die Kinder besorgen. Denn sind wir ehrlich, 24 kleine Gegenstände zu finden, die sinnvoll, nachhaltig, nicht unbedingt aus Schokolade sind und dazu noch den Kindern echte Freude bereiten, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Und ein Riesenstress.

Ein netter Nebeneffekt des Familienadventskalenders: Wir Eltern kommen nicht zu kurz. Denn seit wir Kinder haben, war der Fokus an Weihnachten auf sie gerichtet. Und der diesjährige Adventskalender berücksichtigt alle Familienmitglieder: Mal wird mein Mann überrascht, mal ich und abwechslungsweise die Kinder. Auch gefällt mir die Vorstellung, dass meine Kinder sich freuen, wenn auch mal jemand anders im Adventskalender dran ist. So lernen sie teilen, üben sich in Geduld und erfahren (hoffentlich?) wie schön es ist, sich eine Überraschung für den anderen auszudenken.

Den Adventskalender planen

Vor allen Dingen gefällt mir folgende Vorstellung: „Mama darf in die Badewanne, während Papa und die Kinder die Küche aufräumen und sich bettklar machen.“ Denn das habe ich beim Brainstorming unserer „Kalenderfüllungen“ notiert. Ausserdem habe ich „Hagelslag zum Frühstück“ gewünscht. Kennt ihr Hagelslag? Das sind Schokostreusel, eine holländische Spezialität, die mich an die Zeit erinnert, als mein Mann seinen Postdoc in Utrecht machte und wir entsprechend viel in Holland waren.

Wer im Dezember eine Slow Christmas verbringen will, muss im November planen. Ich wollte beispielsweise auch meine Schwester (Patentante) in den Kalender involvieren und so wird meine Tochter eines Morgens ein Foto von ihrer Patentante und ein Bild von Weihnachtskeksen finden: Heute werde die beiden „Guetsli“ backen. Etwas worauf sich meine Tochter schon seit Monaten freut. Um die Termine aneinander vorbeizubringen, habe ich erst Mal ein Brainstorming der Geschenkideen gemacht (unsere Druckvorlagen findet ihr wie immer im Mitgliederbereich):

Und dann die besten Ideen Tag für Tag eingetragen:

Womit den Adventskalender füllen? Weniger Zeug, mehr Zeit. 

Die Geschenkideen für unseren Kalender sind sehr frei, aber eine Bedingung gibt es: Die Geschenke müssen mehr Zeit als Geld kosten. Gut, wenn ein Kind dem anderen ein kleines Spielzeug oder sowas schenken will, wird das schon passen. Aber grundsätzlich füllen wir den Kalender mit Zeit und nicht Zeug. Hier kommen ein paar „immaterielle“ Ideen.

Schneebälle werfen / Schneemann bauen / Schlitten fahren / Schlittschuh laufen / Weihnachtsguetsli backen und mit den Nachbarn teilen / Lebkuchen(-haus) backen und verzieren / Grittibänz backen und mit der Babysitterin teilen / Hagelslag-Brötchten zum Frühstück essen / Papas Lieblingsgemüsekuchen backen (mit Mamas Hilfe) / Mamas Lieblingssuppe kochen (mit Papas Hilfe) / Kerzenziehen / Adventskranz basteln / Weihnachtsbaum schlagen oder aussuchen / Weihnachtsbaum schmücken / Vogelfutter selber machen / Vogelfutter im Wald aufhängen / Abendspaziergang (mit Laternen) / ins Schwimmbad gehen / Kindertheater besuchen / eine neue Adventsgeschichte lesen / ein neues Weihnachtslied lernen / mit dem Zürcher-Märlitram fahren / aufs Karussell beim Opernhaus / drei zusätzliche Gute-Nacht-Geschichten / mein Tag (Die Person – z.B. die Mama darf einen Tag lang wünschen, was es zum essen gibt, was wir unternehmen, welche Bücher vorgelesen werden etc.) / etwas mit Gotte oder Gotti besuchen / etwas mit Oma oder Opa unternehmen / Mama darf in die Badewanne, während Papa und Kinder die Küche aufräumen / Papa darf auf dem Sofa ein Buch lesen, während Kinder (mit Mamas Hilfe) Pyjama anziehen und Zähne putzen / Mama und Papa dürfen auf dem Balkon einen Tee trinken, während die Kinder im Wohnzimmer spielen / Spielzeug aufräumen und was man nicht braucht, an Caritas spenden.

All diese Ideen habe ich übrigens in die Druckvorlagen integriert, so habt ihr beim Planen alles auf einen Blick <3 Unsere Druckvorlagen findet ihr wie immer in unserem Mitgliederbereich.

Slow Christmas: So bauten wir unseren Adventskalender 

Inspired by Pinterest (schaut euch unbedingt meinen Board „Winter als Mutter“an) haben wir einen dicken Ast im Wald gesucht, um den Adventskalender dran aufzuhängen. Damit unser Adventskalender schön stabil bleibt und trotz der neugierigen, kleinen Forscherhände nicht verwackelt wird, haben wir den Ast mit zwei Schrauben an der Wand befestigt. Hierzu haben wir den Ast durchbohrt (1), längere Holzschrauben in den Ast gebohrt (2), die Schrauben an der Wand angeschlagen, um so die Bohrlöcher zu markieren (3) und die entsprechenden Löcher in die Wand gebohrt (4). Dann haben wir den Ast an der Wand angeschraubt (rund 3cm Platz zwischen dem Ast und der Wand lassen, Dübel zwischen die Schraube und die Wand) und die Säckchen mit Juteschnur oder Geschenkbänder (fand ich bei Søstrene Grene) angebracht.

Wer nähen kann, hat solche Säckchen bestimmt recht schnell selbst genäht. Bei mir steht das Nähen noch auf der Bucketlist. So habe ich einen Adventskalender (Brand: Fabelab) bestellt.

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Fotos © Ellen Girod