Ist eine bindungsorientierte Elternschaft mit Jungs anders, als mit Mädchen? Darüber scheiden sich die Geister. Eins ist klar: In unserer Sammlung von Jungsmamas-Blogs finden auch Mädchenmamas Inspiration.
Neulich fragte mich eine Leserin, ob ich bindungsorientierte Blogs von Autorinnen kenne, die Jungs haben. Es würde sie interessieren, wie deren Erfahrungen seien. Und ja, sie wisse, es gäbe alle Arten von Mädchen und Jungs. Aber manchmal hätte sie den Eindruck, bei Jungs sei doch eine etwas andere „Energie“ da.
Als Mutter zweier Mädchen kann ich da schlecht mitreden. Also startete ich eine Kurzumfrage in unserer Gruppe „Bindungsorientierte Elternblogger*innen“. Was eine Diskussion über angeborene Unterschiede zwischen den Geschlechtern entfachte. Eine Bloggerkollegin meinte, das mit der „Energie“ sei gut formuliert, sie finde ihren Jungen auch energiegeladener. Eine andere Mutter (von zwei Mädchen und einem Jungen) bekräftigte hingegen, dass das Geschlecht keine entscheidende Rolle spiele. Worauf eine Mutter (von drei Buben) widerum entgegnete: „Entscheidende vielleicht nicht. Aber als völlig gleich, würde ich sie auch nie bezeichnen wollen.“
Auf meine Idee des Beitrags über Jungsmamas-Blogs reagierte Julia (drei Jungs) wie folgt: „Ich glaube nicht daran, dass Attachment Parenting nur mit Mädchen und Tüdelei funktionert. Ich denke, es ist einfach egal, es sind Kinder. Es gibt temperamentvolle und unerschrockene, es gibt die Vorsichtigen und die mit einem Hang zur Dramatik, die Harten und die Zarten. Und nichts davon ist an ein Geschlecht gekoppelt. Wozu dann eine Blogsammlung von Jungsmamas? Weil – so hoffe ich – dann der einen oder anderen Mutter vielleicht auffällt, dass sich das gar nicht so sehr unterscheidet. Und wenn Deine Sammlung von Jungsmamas-Blogs auch nur einer einzigen Mutter hilft, sich nicht mehr schlecht zu fühlen, weil nicht alles klappt und das Leben mit Kind einfach nicht so aussieht, wie die Bilder davon, dann ist ja alles in Butter.“
Dem schliesse ich mich an. Hier kommen bindungsorientierte Jungsmamas-Blogs:
Urnaturaen
Alines (3 Jungs, 2014, 2015 und 2016) Blog Urnaturaen fiel mir durch die unverwechselbare Bildsprache auf: Er lehrt jedem noch so weissen und cleanen #Instamom-Feed das Grauen. Nebst erstklassiger Fotografie, gibt es auf Urnaturaen Gedanken über Kindergartenfrei, Achtsamkeit, Langzeitstillen, Konsum und Nachhaltigkeit. Einen echten Blick in ihr Leben als dreifache Jungsmama gewährt Aline unter anderem in dieser Bildergeschichte „Wie das Leben als dreifache Jungsmama wirklich ist„. Urnaturaen gibts ausserdem auf Facebook, Insta und Pinterest.
Fräulein im Glück
Birgit schreibt seit 2013 auf Fräulein im Glück über ihre Versuche das hektische Familienleben mit ihren zwei Söhnen (2012 und 2015) und dem Rest der Patchworkfamilie (noch mal zwei Burschen) bewusster, reduzierter und nachhaltiger zu gestalten. Ihr absolutes Herzensthema ist Achtsamkeit im Familienalltag, sprich ein achtsamerer Umgang mit sich selbst und den Kindern. Sie will weniger Chaos, Stress und Zeug und dafür mehr Platz für die Dinge, die im Leben wirklich zählen. Ausserdem liebt sie das Gärtnern in der Stadt und hier und da das Ausprobieren gesunder Familienrezepte. Wer Lust auf mehr bekommen hat, liest ihren Text: Heul doch nicht- Warum es so wichtig ist, dass Buben Gefühle zeigen dürfen. Ihr findet Birgit ausserdem auf Facebook und Insta.
Emil und Mathilda
Susan (zwei Jungs 2013 und 2015) bloggt auf Emil und Mathilda über ihren Montessori-inspirierten Alltag: Hier gibt es DIY, Spielideen, Rezepte die Kinder selbständig nachkochen können (z.B. diesen Himbeerporridge) und Inspirationen für eine kindgerechte Wohnungseinrichtung (z.B. der Blick in den Kleiderschrank, den sie übersichtlich und leicht zugänglich für ihre zwei Söhne eingerichtet hat). Ihr könnt Susan auch auf FB, Insta und Pinterest folgen.
Daphné denkt
Daphné hat zwei Jungs (2013 und 2016) und teilt auf Daphné denkt ihre Gedanken über Gott und die Welt. Auf ihrem Blog geht es auch mal philosophisch zu und her, so hinterfragt sie wer eigentlich dieser „Man“ sei, der überall so oft zitiert wird, z.B. in Sätzen wie: Man schreit nicht rum, man isst seinen Teller leer und Das macht man nicht. Oder sie veröffentlicht zu seinem Geburtstag einen Brief an ihren Sohn. Ihr findet Daphné ausserdem auf Facebook und Insta.
Mama Juja
Julia (drei Jungs 2013, 2016 und 2018) schreibt auf Mama Juja unter anderem über Stoffwindeln, Tragetücher und die ewigen Frage nach der zweiten Socke. Und über die Tatsache, dass erst wieder geschlafen wird, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Ausserdem zeigt sie, dass Attachment Parenting nicht nur mit Mädchen funktioniert (vgl. Julias Kommentar in der Einleitung oben) und erzählt auf ihrem Blog mehr und mehr von ihren „Wikinger“, ohne sie explizit Jungs zu nennen. Nebst ihrem Blog, findet ihr Julia auf Facebook, Insta und Twitter.
Öko-Hippie-Rabenmütter
Kathrin ist zweifache Jungsmama (2013 und 2015) und bloggt über ihr Leben als hochsensible Mutter. Das „Öko“ steht für ihre vegane Lebensweise, das „Hippie“ fürs Langzeitstillen, Tragen und Familienbett und „Rabenmutter“ für die Tatsache, dass sie ehrlich zugibt, dass ihre Kinder sie an ihre Grenzen und oft darüber hinaus bringen. Über bindungsorientierte Elternschaft schreibt sie „am liebsten frei von alten, negativen Glaubenssätzen, hin zu einem Leben auf Augenhöhe und in friedlicher Gemeinschaft mit dem Wertvollsten was wir haben: Unseren Kindern.“ Ausserdem schreibt sie über Hochsensibilität bei Kindern und darüber wie ihre Jungs Brüder wurden. Ihr findet Kathrin auch auf Facebook, Twitter und Insta.<br />
Kidzchaos
Denise ist eine zweifache Jungsmama (2014 und 2016) und bloggt auf kidzchaos darüber, wie sie den Alltagschaos überlebt, über unerzogen, von den Höhen und Tiefen ihres Weges abseits konventioneller Erziehung sowie über Nachhaltigkeit und Feminismus. Ihr findet Denise nebst ihrem Jungsmama-Blog auf Facebook, Insta und Twitter.
Lalemie
Melanie erwartet gerade ihren dritten Jungen (2007, 2015 und 2018). Auf Lalemie schreibt sie zusammen mit ihrer Co-Autorin Laura über den „Beziehung statt Erziehung“-Ansatz und wie sie als Mutter Waldorfpädagogik in ihren Alltag einbaut. Und auch mal über das Leben als Jungsmama, z.B. in einem Beitrag über zehn Dinge, die sie ihren Söhnen sagt. Ihr findet Melanie auf Insta, Twitter und Pinterest.
Beziehungsweise Liebe
Anja hat einen Jungen (2016) und bloggt auf ihrem Jungsmama-Blog über Gleichwertigen und respektvollen Umgang mit Kindern, über die Nachhaltigkeit und darüber wie man mit weniger Plastik leben und Obst sowie Gemüse selber anbauen kann. Sehr am Herzen liegt ihr die neue Rubrik „Gegen Gewalt an Kindern“. Nebst ihrem Blog lest ihr von Anja auf Insta, Facebook und Pinterest.
Natürlich geliebt
Katharina hat zwei Jungs (2015 und 2017) und bloggt über ihren bindungsorientierten Weg mit einem sehr gefühlsstarken grossen Sohn, aber auch über DIYs, Rezepte und Nachhaltigkeit. Zum Bloggen kam Katharina durch sehr traurige Ereignisse. Erst die Fehlgeburt ihres ersten Kindes. Dann eine Schädelanomalie bei ihrem grossen Sohn. Ängste, Sorgen, Zerrissenheit, die Hormone im Wochenbett – sie war sich sicher: Nun werde ich verrückt! Was ihr schon immer half, war das Schreiben. Also fing sie an. Sie schrieb sich ihre schlimmen Erlebnisse von der Seele und es half. Die Trauer ging. Das Schreiben blieb. Nebst ihrem Blog findet ihr Katharina auf Facebook und Insta.
DeinBauchgefühl
Maria hat zwei Jungs (2009 und 2013) und stellte fest, dass ihr der Alltag zwischen Haushalt, Kindern, Arbeit und Freizeit viel leichter fällt, seit sie bewusster und achtsamer lebt. Auf ihrem Jungsmama-Blog DeinBauchgefühl schreibt sie über Achtsamkeit, Gleichwertigkeit im Familienleben und möchte Eltern ermutigen nicht nach Fahrplan XY ihr Familienleben zu gestalten, sondern das zu machen, was sich für sie selbst bzw. als Familie als „gut“ anfühlt.
Ihr findet Maria auch auf Facebook, Insta und Pinterest.
Ausserdem: Ganz viele Mädchen- und Jungsmamas..
Die Autorinnen hinter Blog-Klassiker wie Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten, Geborgen Wachsen, A lovely Journey, Nestling, Nora Imlau, Nicola Schmidt und Von guten Eltern sind allesamt Jungs- wie auch und Mädchenmamas. Dazu gibt es – zumindest für mich – auch ein paar Neuentdeckungen wie:
- Liebling, ich blogge jetzt hier gehts um den Familienalltag, schöne Produkte und Ermunterung zur Intuition
- Erdbeerpause hier wird u.a. über Nachhaltigkeit und Nähen gebloggt
- Kleinstadtlöwen hier geht es u.a. um Alleinerziehende und um Inklusion von Kindern mit Behinderung.
Titelbild: ©Urnaturaen – vielen Dank, Aline!
Danke für all diese Tipps! Da schaue ich als Mädchenmami sicherlich auch gerne mal rein! Meine allerliebste „Jungs“-Bloggerin ist übrigens Claudi von wasfuermich.de bzw. @wasfuermich. Die Vierfachmama gibt uns schöne und wertvolle Gedanken mit auf den Weg, tolle DIYs und die zauberhaftesten Bilder… Undbedingt reinschauen!!!
Herzlichen Dank, liebe Wanda, das wäre in der Tat ein toller Blog für die Sammlung gewesen, schade ist mir der durch die Lappen 😉
Eine tolle Zusammenstellung, da habe ich auch noch einiges Neues entdeckt! Danke für deine Mühe!
Gerne und herzlichen Dank Dir fürs mitmachen! 🤗