Maria Montessori war u.a. eine der ersten Ärztinnen Italiens, Professorin und Feministin. Kurzbio einer höchstinspirierenden Frau, welche die Schulbildung revolutionierte und weiterhin revolutioniert.

Dieser Text erschien in ähnlicher Form im Magazin wir eltern

«Exzellenz, ich werde Medizin studieren!» antwortet die junge Maria Montessori dem Rektor. Nachdem dieser ihr Gesuch ablehnt. Denn im Jahr 1890 dürfen Frauen in Italien nicht Medizin studieren. Damals gab es wirklich Professoren, die behaupteten, das weibliche Gehirn sei kleiner als das Männliche. Und deshalb nicht zum studieren geeignet. Das hielt Montessori nicht davon ab, eine der allerersten Ärztinnen Italiens zu werden. Und später dann Professorin. Sowie Verfechterin der Frauenrechte.

Doch Montessoris Studiumszeit war belastend. Sie musste den Hörsaal jeweils als Letzte betreten. Weil zuerst die Männer ihre Plätze finden sollten. Sie war eine Aussenseiterin, wurde gehänselt. Ausserdem musste sie nachts alleine in der Leichenhalle Körper sezieren. Weil es unangemessen war, im Beisein von Männern nackte Körper zu sehen.

Wer war Maria Montessori? Kurzbio der römischen Ärztin und Pädagogin. Sehr lesenswert für alle #Montessori, #Unerzogen und #AttachmentParenting -interessierte Eltern. Mehr auf dem Blog: www.chezmamapoule.com #montessorizuhause #erziehung #kinder #lebenmitkindern #mariamontessori #freilernen #reformpädagogik #feminstinnen #geschichte #feminismus
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Nach dem Studium arbeitete Montessori als Assistenzärztin am Universitätsspital. Dort besuchte sie die Abteilungen für Kinder mit geistiger Behinderung. Deren Wärterin schimpfte, die Kinder seien so schmutzig und naschhaft. Montessori hörte zu und beobachtete die Kinder. Dabei stellte sie fest, dass sie auf dem Boden Figuren aus Brot formten und aufassen. Brot war das Einzige, das diese Kinder bekamen. Darum spielten sie eben damit. Montessori erkannte, dass man ihren Bedürfnissen nicht nachkam. Immer wieder dachte sie an diese Kinder. Und fing an, alles über geistig behinderte Kinder zu lesen. So kam sie zur Pädagogik.

«Während nun alles die Fortschritte meiner Kinder bewunderte, forschte ich nach den Gründen, welche die Kinder unserer öffentlichen Schulen auf einer so tiefen Stufe zurückhielten.» – Maria Montessori

Statt nach alten Methoden zu unterrichten, entwickelte sie Lernmaterialen und eine neue Erziehungsmethode. Ins Zentrum stellte sie die Bedürfnisse der Kinder und deren individuelle Entwicklung. Die Kinder bekamen keine Anweisungen. Sie konnten sich frei bewegen. Und sie durften die Aufgaben lösen, die sie am meisten interessierten.

Das Resultat: In einer öffentlichen Prüfung konnten Montessoris Anstaltskinder gleich gut lesen und schreiben, wie ihre gleichaltrigen Elementarschüler. Maria Montessori wurde zu einer Sensation. Darauf reiste die halbe Welt nach Italien, um von ihr zu lernen. Während sie schrieb: «Während nun alles die Fortschritte meiner Kinder bewunderte, forschte ich nach den Gründen, welche die Kinder unserer öffentlichen Schulen auf einer so tiefen Stufe zurückhielten.»

Im Jahr 1907 eröffnete Montessori ihre erste Schule. In einem Armenviertel von Rom. Casa dei Bambini – Kinderhaus, so nannte sie ihre Schule. Hierzu entwarf sie eine neuartige Lernumgebung: Mit leichten, kleinen Tischen und Stühlen, sowie tiefen, kindgerechten Regalen. Im Kinderhaus lernten Kinder alleine den Tisch zu decken. Und selbständig ihre Kleidung an- und abzuziehen. Denn Montessori wusste: Unabhängigkeit macht Kinder glücklich.

Früher sah man Kinder als leere Gefässe, die still dasitzen müssen, um mit Wissen abgefüllt zu werden. Doch Montessori beobachtete, dass Kinder anders lernen. Dass Kinder spontan lernen, wenn sie selbst aktiv sein können. Wenn sie selber Neues entdecken können. Sie verstand ausserdem, dass Kinder ein Gefühl der eigener Würde besassen, die von Erwachsenen oft nicht erkannt wurde. Dazu stellte sie fest, dass Kinder keine Belohnungen oder Bestrafungen brauchen. Denn ihre Arbeit war ihnen schon Belohnung genug. Montessori war überzeugt: Wenn man Kindern die Freiheit lässt, werden sie selbstbewusst, freidenkend und kreativ. Menschen, die als Erwachsenen unsere Welt verändern können. Montessori wurde drei mal für den Friedensnobelpreis nominiert.

„Kinder haben besondere Kräfte, die sie befähigen, durch Interaktion mit ihrer Umwelt zur Selbstverwirklichung zu finden.“ – Mario Montessori (Maria Montessoris Sohn)

Parallel dazu gab Montessori ihr Wissen in Vorträgen weiter. Im Jahr 19o9 erschien ihr erstes Buch «Die Entdeckung des Kindes». Dabei beschrieb sie ihre Materialien und Einrichtung der Kinderhäuser. Ausserdem ging sie ein auf die Freiarbeit der Kinder und die Rolle der Erzieherin als Beobachterin. Innert acht Jahre wurde das Buch in 13 Sprachen übersetzt. Und überall auf der Welt wurden erste Kinderhäuser eröffnet.

Maria Montessori hatte ein bewegtes Leben. Bis zu ihrem Tod lebte sie in den Niederlanden. Dort gründete sie die AMI – die internationale Montessori-Vereinigung. Diese setzt die weltweite Montessori-Bewegung nun fort. Heute gibt es weltweit über 20’000 Montessori-Kindergärten und -Schulen.

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