Unsere Kinder wissen es ja eigentlich besser als wir. Und wenn wir ihnen vertrauen, lernen sie wiederum sich selbst zu vertrauen. So viel zur Theorie. Doch wie sieht die Praxis aus? Wie geht das, unseren Kindern zu vertrauen?

Dieser Text erschien in ähnlicher Form im Magazin wir eltern

Was würde mit Kaulquappen im Teich passieren, wenn ihre Mutter zu Ihnen sagen würde: «Kommt heraus aus dem Wasser, atmet die frische Luft ein und vergnügt Euch im Gras!» Richtig, es würde ihr Ende bedeuten. Mit diesem Gleichnis macht Maria Montessori klar, dass Kinder selbst am besten wissen, was sie brauchen. Beeindruckendes Beispiel, nicht? Denn genau wie sich Kaulquappen zu Fröschen entwickeln werden, entwickeln sich auch Menschenkinder. Jedes in seinem eigenen und individuellen Tempo. Gras wächst bekanntlich nicht schneller, wenn man dran zieht.

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Eltern sind also gut beraten, ihre Vorstellungen loszulassen und ihren Kindern einfach zu vertrauen. Doch wie geht das, unseren Kindern zu vertrauen? Tun wir es nicht eh schon? „Vertraue Deinem Kind einfach!“ Als ich diese Aussage zum ersten Mal hörte, war ich noch schwanger. Und ich war entzückt und irritiert zugleich. Denn als ich kinderlos war, verstand ich Kinder als kleine, niedliche, wilde, laute und hilflose Wesen. Mein eigenes Kind war für mich jemand, um den ich mich mal kümmern werde. Den ich füttern und anziehen werde. Für den ich sorgen werde. Aber nicht primär als jemand, dem ich vertrauen soll. Zumindest nicht solange sie noch Kleinkinder sind.

Heute als Mutter seh ich ein: Nur wenn ich meinen kleinen Kindern vertraue, lernen sie das Konzept „Vertrauen“ überhaupt kennen. Wenn ich ihnen vertraue, lernen sie wiederum sich selbst zu vertrauen. Doch um ehrlich zu sein: Es fällt mir nicht immer leicht. Zum einen, weil ich – aus meiner Vergangenheit – ein paar Vertrauensbaustellen trage und mir selbst oft nicht genug vertraue. Zum anderen, weil unsere Gesellschaft nicht kinderfreundlich ist. Und uns Eltern immer wieder mit Ängsten um Tyrannenkinder und Idealen von blindem Gehorsam verwirrt.

Allein das Kind weiss, was seiner Entwicklung not tut. So viel zur Theorie. Doch wie sieht die Praxis aus? Wie geht das, unseren Kindern zu vertrauen? Lesen auf: www.chezmamapoule.com #zitate #elternsein #herzenssuchle #attachmentparenting #unerzogen #montessori #mamaweisheit #familie #kinder #lebenmitkind #kleinkind #motivation #elternmotivation #inspiration #quote #wochenweisheit #elternweisheit #bindungsorientiert #zitateundsprüche

Kindern vertrauen: 8 konkrete Beispiele aus dem Alltag

Doch wo genau zeigt sich das Vertrauen zu unseren Kindern im Alltag? Ich habe mich mal umgefragt, recherchiert und gesammelt. Hier kommen ein Paar Anregungen zum Thema Vertrauen in unsere Kinder.

  1. Statt sich von den vielen Fragen, warum ein Kind mit 17 Monaten (vgl. Remo Largo, s.16) noch nicht läuft, wahnsinnig zu machen, können wir drauf vertrauen, dass es sich gut entwickeln wird. Und das wird es tun.
  2. Statt dem (leider noch immer sehr oft erfolgtem) Rat zu folgen und unsere Kinder Schreien zu lassen, können wir sie in den Schlaf begleiten. Bis sie von sich aus lernen ohne uns oder bei jemand anderem einzuschlafen. Vertrauen wir ihnen, dass sie das Einschlafen in ihrem Tempo lernen werden. Und das werden sie. Genauso wie sie Laufen oder Sprechen in ihrem Tempo gelernt haben.
  3. Statt uns mit Breien nach Plan abzumühen, können wir unsere Kinder einfach von unserem Tisch essen lassen. Soviel (oder besser gesagt: so wenig) wie sie wollen. Wir können nicht mehr als unseren Kindern gesunde Ernährung tagtäglich und lustvoll vorleben. Und ihnen vertrauen, dass sie früher oder später schon genug Gemüse essen werden. Und auch weil man schnell merkt, dass je mehr wir uns vom Thema «Essen» stressen lassen, desto mehr es zum eigentlichen Thema wird.
  4. Wenn sie unsere liebevoll laminierten DIY-Spiele einfach nur ignorieren, können wir ihnen vertrauen, dass sie selber besser wissen, was sie gerade brauchen.
  5. Wenn unser – weisses Shirt tragendes – Kind uns fragt, ob es Pasta mit Tomatensauce heute ohne sein Lätzchen essen darf, können wir ihm vertrauen. Und es zurück fragen: „Traust Du Dir das zu? Dann kannst es gerne versuchen!“ Und dann sind die allfälligen roten Flecken auf dem T-Shirt voll ok. „Macht nichts, das kann passieren!“ können wir dann sagen. Und diese Flecken in Kauf nehmen. Dafür ihnen unser Vertrauen schenken.
  6. Statt im Wald ein: „Achtung, falle nicht hin!“ auszurufen, können wir uns öfters auf die Zunge beissen. Eine kleine Schürfung in Kauf nehmen. Und die Kinder ihre Erfahrungen machen lassen. Oder wir können es positiv formulieren: „Ich möchte, dass Du nach vorne schaust beim Rennen. Dann siehst Du, wo Du hinrennst.“ oder „Merkst Du, wie nass und rutschig der Boden ist?“ Und wenn sie dann hingefallen sind, können wir sagen: „Oh, Du hast Dir wehgemacht? Es ist hart, Dich leiden sehen. Ich bin aber froh, dass Dein Körper sich selber erholen kann. Wie wundervoll ist das denn?“ (Vgl. Simone Davies 2018: 86)
  7. Statt unseren Kindern unsere Werte aufzudrücken, können wir möglichst offen kommunizieren. Und ihnen vertrauen, dass sie ihre eigenen Erkenntnisse aus dem Leben ziehen werden. Auf die Frage, wer Gott denn genau sei, können wir zum Beispiel antworten: „In der christlichen Tradition glaubt man an Gott. Es gibt aber auch Leute, die glauben zum Beispiel an Allah oder an Buddha. Oder an alle drei. Und wie ist das eigentlich bei Dir, glaubst Du auch an etwas?“
  8. Statt sie auf die Zukunft vorbereiten oder fördern zu wollen, können wir unserem Kind zeigen: Du bist bereits wunderbar. Du musst nicht erst dieses können und jenes leisten, damit wir Dich lieben. Wir lieben Dich schon heute. Du bist genug. Und zwar genauso wie Du bist. Denn wir können unseren Kindern und dem Leben vertrauen. Sie haben einen wundervollen Weg vor sich. Und am Ende kommt immer alles gut. Versprochen!

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Stecken wir unsere Kinder (und uns selbst) mit Vertrauen an

Wenn Menschen geboren werden, haben sie Angst vor wenigen Dingen. Sie haben Angst davor, fallen gelassen zu werden. Was sich im Moro-Reflex zeigt. Sie haben Angst davor, alleine gelassen zu werden. Was sich u.a. im nächtlichen Aufwachen zeigt. Vor vielmehr Dingen haben sie aber keine Angst. Sie haben keine Angst davor, aus dem Fenster zu klettern. Keine Angst davor dem Hund ihre Hand in den Maul zu legen. Oder ihre Finger in die Steckdose zu stecken. Sie haben auch keine Angst davor, abgelehnt oder verletzt zu werden. Sie strahlen uns mit voller Windel und laufender Nase an und geniessen dabei unsere Aufmerksamkeit. Die meisten unserer Ängste sind erlernt. Deshalb möchte ich meinen Kindern keine Ängste weitergeben. Sondern Vertrauen.

„Wenn man Kindern nicht vertraut, gibt man sich alle Mühe, sie zu kontrollieren.“ schreibt Alfie Kohn (Liebe und Eigenständigkeit, s.117). Oder anders gesagt, sobald wir unseren Kindern vertrauen, können wir auch loslassen und ihnen den Lead überlassen. Oder um es in Worten Montessoris zu sagen „Follow the child“. Genau davon handelt der nächste Artikel, den ich in den nächsten Wochen publizieren werde. Verpasse ihn nicht und abonniere rasch unsere Sonntagspost, das kostenlose Newsletter von chezmamapoule.com: Hier abonnieren.

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